Ich wandere bereits seit über zehn Jahren durch die Welt, lausche und sammle Geräuschen, gebe mich der Stille hin und finde es spannend, der Welt zuzuhören. In den letzten Jahren habe ich begonnen, gefundene Materialien, die ich an einem Ort entdecke, in meine Klangcollagen einzubauen. Ein sehr intensives Projekt war im letzten Jahr die Arbeit mit Peter Schubert für die Stadt Geislingen. 

Dabei sind wir in den Untergrund, in alte Kanäle, in Abflussschächte, Keller und Bunker gegangen und haben dort mit den gefundenen Materialien gearbeitet und diese Töne aufgenommen. 

Auch haben wir Instrumente und andere Klangkörper mit in diese Räume genommen um mit ihnen zu improvisieren. 

Ich finde das sehr spannend, weil der Raum dadurch eine Art von Geschichte erzählt. Es ist nicht nur so, dass der Raum an sich klingt, sondern es geht auch darum, die Dinge, die man vor Ort findet, als Instrumente zu verwenden. 

In den Falle dieser Arbeit habe ich eine verlassene Villa aufgesucht, die ein offenes Fenster hatte. Der Wind hatte Blätter und Äste hineingetragen, was sich für mich als eine spannende Gelegenheit dargestellt hat. Ich habe darüber nachgedacht, wie eine Interaktion stattfinden könnte und habe die Materialienwahrgenommen, um sie klanglich in einer Art Performance zu nutzen. 

Besonders mag ich es, den Kontrabass mit verschiedenen Materialien zu präparieren, da er einen sehr spannenden Klangkörper besitzt, besonders im Kontext mit solchen Präparationen. 

Dies erzeugt ein für mich sehr interessantes und schönes Klangbild.

Bei diesen Arbeiten geht es mir nicht um eine korrekte musikalische Abbildung oder darum, ein bestimmtes Instrumentarium zu benutzen. Es geht vielmehr darum, den Raum zu erfassen, die Situation zu beschreiben, in der man sich befindet, sich treiben zu lassen und gefundene Materialien in Verbindung mit dem Kontrabass und dem Raum zu setzen.

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